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A CLASSIC GUIDE TO NO MAN'S LAND - PIECES & SONGS
CD one : Pieces CD Two: Songs |
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nml 0329 2CD 2003
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„The compilation “A Classic Guide To No Man’s Land II” resulting from the 20 years
of No Man’s Land jubilee subdivides into one CD with “pieces” & one with “songs”, whereby
the boundaries are sometimes fluid. With David Garland, Guy Klucevsek, Michael Lytle and Non Credo, 4 musicians/ bands
from the first compilation are represented again – but the large number of newcomers show that No Man’s Land
subjects music to a continnous renewal. Although the established standards still are valid, all the pieces of the compilation
in the present form were up to now unissued , the quality of the contributions is impressive, the compilation bringing
together the utmost different pieces into a musically coherent whole. Finally and from the bottom of my heart, it only
remains for me to quote the Beatles: “A splendid time is guaranteed for all !” At least for all who can and
want to get into music in this way.”
Bernhard Jugel in the liner notes
"Zwischen freier Avantgarde, atonaler Rockmusik, Elektronik, simplem Pop, harmonischer Lyrik, Psychedelic,
Jazz und vielem dazwischen mehr findet musikalisch alles statt, was eigenartig, selbstbewusst, progressiv und ungewöhnlich
ist. ... Zudem ist der Sampler in seiner Aufmachung und Informationsfülle ein potentielles Sammlerstück, das
zur Erinnerung und
Erbauung immer wieder aufgelegt werden kann."
-- Volkmar Mantei, www.ragazzi-music.de/nomansland.html
"The German label No Man's Land has always made it its prerogative to release music that fits in no known category
- including avant-garde. Each album offers a very personal sound universe that often allies experimentation with potentially
crowd-pleasing forms, especially the song. ... Highlights are numerous and will depend on who are your favorite acts on
the label's roaster. ... No Man's Land's catalog is stretched thin over two decades, but if these are people you grew
fond of, then A Classic Guide... is like receiving a bunch of postcards from old friends.
- François Couture, www.allaboutjazz.com
"Platten bekommt man im Plattenladen, man sollte dabei nur keinen entlegenen Geschmack haben. Denn
wer mal was von Merzbow will, von Morton Feldman oder Roberto Musci (also Japan-Krach, Minimal-Exerzitien und Seltsam-Ambient),
ist beim Fachhandel gleich besser aufgehoben. Bei Gerhard Busse zum Beispiel, der in der Berliner Strassmannstr. seinen
Mailorder für exquisite Musik betreibt (online unter www.nomansland-records.de) und dazu zwei Labels betreut, Review
Records und No Man's Land, die sich nun wirklich nicht durch einen Massenoutput auszeichnen. Dafür gibt es Tröpfchen
für Tröpfchen Qualität, sodass man nicht ganz an der musikalischen Welt verzweifelt. Wer diese Verzweiflung
noch nicht kennt, wird überrascht sein, wie viel es noch zu hören gibt an Unbekanntem, Krausem und auch wunderbaren
Hits, die nur deswegen nicht in allen Ohren summen, weil sie nicht an jeder Litfaßsäule angeschlagen sind.
Als Einführung in das Programm ist gerade "A Classic Guide To No Man's Land" erschienen, zwei CD's, eine
mehr mit Tracks, die andere voller Songs, mit Material, das selbst Kenner zu überraschen weiß (etwa der Beitrag
des Akkordeon-Virtuosen Guy Klucevsek, der gerade beim Jazz Fest war, einmal am Klavier). Meist neue Aufnahmen und dazu
Unveröffentlichtes, das seit guten zwei Jahrzehnten im Archiv liegt. Nur, das hört man ihm nicht an. Gar nicht
weil man einst der Zeit so weit voraus gewesen wäre und jetzt endlich von der Gegenwart eingeholt wurde. Sondern
weil diese Musik in Szenen wurzelt, die neben der Zeit arbeiten und eher in einem losen Kontakt zu den Moden stehen. Diese
Rolemodels, mit denen man, erst einmal abgewickelt halt auch plötzlich recht alt dasteht. Experimente bewahren sowieso
mehr an Frische (könnte man sich Schwitters Ursonate altväterlich vorstellen?). Neben der Zeit, nicht aber aus
der Zeit gefallen, und wenn den Musikern die Musik hier tatsächlich als Musik von Interesse ist, kennen sie doch
ihren Eisler, der da wusste, dass wer nur was von Musik versteht, auch davon nichts versteht. Sie schauen sich schon um
und wollen sich trotzdem nicht in den Hitparaden organisieren, sondern arbeiten in miteinander kommunizierenden Paralleluniversen,
eingefangen in dieser Wundertüte, in der man auch seinen Spaß an einer schön gelungenen Melodie hat: Wird
gar nicht über Gebühr zerdehnt und aufgesprent, der Song, auf der zweiten CD, sondern als Format für die
persönliche Handschrift genommen. Ein je eigener Tonfall, die Wiedererfindung der Canterbury-Musik durch den Ruins-Schlagzeuger
Yoshida Tatsuya (war gerade beim Jazz Fest), der feist schweinerockende Housetrack von Ich schwitze nie (ein neues Lebenszeichen),
der locker komplexe Rocker von Ne Zhdali mit Leonid Soybelman (ein sehnsüchtig stimmendes letztes Mal), das Impro-Ambient-Konfekt
von Frank Schulte und Anna Homler (auch gerade beim Jazz Fest gewesen, hoffentlich habe ich niemanden übersehen).
No Man's Land. Niemandsland. Zwischen den Linien. Unentdecktes Gebiet. Noch nicht
kolonialisiert. Ein schöner Ort.
-- Thomas Mauch, taz, 14.11.2003